Lange Zeit war Violett für die Allgemeinheit überhaupt nicht zugänglich, gar verboten. Der damalige Farbton Purpur war nur König:innen vorbehalten. Violett war exklusiv, sehr teuer und aufwändig herzustellen. So brauchte man tausende Purpurschnecken, um nur wenige Gramm des Farbstoffs Purpur zu gewinnen. Eine übelriechende Prozedur, die zum Glück der Vergangenheit angehört.

Doch dann entdeckte der britische Chemiker William Perkin im 19. Jahrhundert einen violetten Farbstoff, der leicht zu produzieren war. Der einst exklusive Farbton konnte endlich einem Massenpublikum zugänglich gemacht werden. Violett erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Violette Stoffe galten als schick. Deshalb fand man bald weitere Möglichkeiten, Violett zu färben, z.B. mit den giftigen Salzen des Metalls Kobalt. Heutzutage werden Violettpigmente synthetisch hergestellt, z.B. Kobaltviolett, Manganviolett oder Dioxazinviolett.

Bei KREUL verwenden wir für Violett nur Farbmittel synthetischen Ursprungs. Sie haben den Vorteil, dass sie lichtecht sind und Farbtöne erzielen, die immer gleich sind. Manchmal greifen wir auf die synthetischen Pigmente Dioxazinviolett und Chinacridonviolett zurück, um ein Violett zu erhalten. Sehr häufig mischen wir unser eigenes Violett durch das Zusammenfügen von Rot- und Blaupigmenten. So können wir sehr viele Violett-Farbtöne anbieten.

Violett war nicht nur in der Mode oder als Symbolfarbe des aufkeimenden Feminismus beliebt. Auch Maler:innen begeisterten sich für den Farbton. Besonders in impressionistischen Meisterwerken kommt der Farbton häufig vor. Vor allem in Kombination mit Gelb und als Schattenfarbe.

Die Anhänger:innen des Impressionismus malten draußen und wollten das Lichtspiel der Farben auf die Leinwand bannen. Das gelang durch eine bestimmte „Tupf“-Technik, aber auch durch den Auftrag von Komplementärfarben. Die Gegenfarbe zu warmem Sonnengelb ist kühles Violett – die perfekte Schattenfarbe war gefunden, denn sie war viel lebhafter als Schwarz. Doch Violett war schnell nicht nur eine Schattenfarbe. „Ich habe endlich die wahre Farbe der Atmosphäre entdeckt. Es ist Violett. Frische Luft ist violett.“, so der Maler Claude Monet.

Violett ist eine Farbe des Regenbogens. Sie entsteht durch die Brechung von weißem Licht. Dabei können wir jedoch nicht immer ganz genau zwischen sehr dunklem Blau und Violett unterscheiden. Im Farbkreis liegen die Farbtöne nebeneinander. Nutzt man blaue und violette Töne im Kunstwerk, entsteht deshalb stets ein harmonischer Gesamteindruck.

Violett lässt sich leicht aus den Grundfarben Rot und Blau mischen. Viel Blau macht den Farbton dunkler, mehr Rot führt zu einem Bordeaux-Ton. Ein sehr strahlendes Violett entsteht, wenn man Magenta und Cyan mischt, z.B. mit dem SOLO GOYA Aqua Paint Marker brush. Probiert es gleich selbst aus!