Farbe des Monats: Grün
20. März 2024 |Grün-Pigmente: Früher schwierig herzustellen – heute brillant
Blattwerk, Blüten, sogar Insekten: In der Natur kommen Grün-Pigmente reichlich vor. Doch Grün-Pigmente für die Malerei herzustellen war lange Zeit eine Herausforderung. Man mischte Grüntöne deshalb aus der Kombination der bekannten Gelb- und Blau-Pigmente. Doch das Ergebnis war nicht immer zufriedenstellend. Denn für ein reines, strahlendes Grün braucht es ein Grünpigment. Erst 1775 gelang es dem Chemiker Carl Wilhelm Scheele, ein synthetisches Grün zu erzeugen. Sein Smaragdgrün war jedoch, wie auch andere Grüntöne, eine Mischung aus Kupfer und dem giftigen Arsen. Trotzdem war der Grünton seinerzeit beliebt auf Kleidern, Tapeten, Kerzen und in der Kunst.
Dank moderner Herstellungsverfahren gehören toxische Grünpigmente der Vergangenheit an. Heutzutage verwendet die Industrie synthetische Grünpigmente wie Phthalocyaningrün oder Chromoxidgrün. Diese machen heutige Grüntöne zu leuchtenden Farben mit hervorragenden Mischeigenschaften. Auch gibt es Verfahren, die die Pigmentgewinnung aus Pflanzen möglich machen. Wie Chlorophyllgrün, das aus den Zellen von Blättern extrahiert wird. Leider ist dieses natürliche Grün nicht lichtecht und für die Malerei weniger geeignet.
Grüntöne in der Malerei
Grün ist in der modernen Welt nicht mehr aus dem Design oder der Werbung wegzudenken. Doch auch in der Kunstgeschichte spielte es schon eine bedeutende Rolle. So dominieren in dem Gemälde „Die Heuernte“ von Pieter Bruegel dem Älteren (16. Jahrhundert) Grüntöne von den Feldern bis zu den Bäumen, um die lebendige Natur darzustellen.
Besonders in der impressionistischen Kunst spielten Grüntöne eine große Rolle, denn bei dieser Kunstform wurde oft im Freien gemalt. Dort waren die Künstlerinnen und Künstler von der Natur umgeben und versuchten, das einfallende Lichtspiel auf Leinwand festzuhalten. Exemplarisch dafür steht Claude Monets berühmte Serie „Die Wasserlilien“ (1915-1926), die Monets Fähigkeit zeigen, Licht und Schatten der Natur einzufangen. Hier verwendete der Meister zahlreiche Grüntöne, um die Wasserpflanzen und ihre Reflexionen darzustellen.
So bringt man Grüntöne zum Leuchten
Die Farbe Grün gehört zur Grundausstattung von Malerinnen und Malern. Frisch aus der Tube ist die Farbe brillant, doch damit sie auch in der Bildkomposition noch wunderbar wirkt, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt.
Variationen der Grüntöne:
Wenn wir in die Natur blicken, kann unser Auge zahlreiche Grüntöne unterscheiden. Landschafts- und Blumen-Darstellungen werden besonders interessant, wenn eine Mischung aus warmen Gelbgrün-Tönen und kühlen Blaugrün-Tönen verwendet wird. Ein warmes Grün für Blattwerke im Sonnenlicht ist z.B. SOLO GOYA Triton Acrylic Olivgrün hell. Ein blaustichiges Grün für Schatten ist SOLO GOYA Triton Acrylic Dunkelgrün.
Grün neben Rot:
Die Komplementärfarbe von Grün ist Rot. Setzt man sie direkt neben einen grünen Bereich, so beginnt das Grün zu strahlen. Auch Magenta, Orange und Violett bilden einen starken Farbkontrast zu Grün. Akzente in SOLO GOYA Acrylic Magenta neben Gelbgrün lassen zum Beispiel ein frühlingshaftes Farbenspiel voller Intensität entstehen.
Knallige und sanfte Töne abwechseln:
Frisch aus der Tube leuchten Grüntöne wunderschön. Doch im Gemälde wirken sie manchmal zu knallig. Dann ist es ratsam, die Sättigung des Grüntons leicht zu reduzieren. Für einen natürlichen Grünton empfehlen wir zum Beispiel SOLO GOYA Triton Acrylic Gelbgrün mit etwas Brillantocker hell zu mischen. So entsteht ein gedeckter, warmer Olivton, der sich gut zum Malen von Blättern eignet. Variiert man im Bild sanfte Grün-Mischtöne mit kräftigen Grüntönen, so entstehen interessante Eyecatcher.