Vom Tippen und Tupfen – Farbentag im Kinderhort

15. Mai 2019 |

Kinder hantieren wie selbstverständlich und intuitiv mit Smartphones und Tablets. Musik, Spiele, Videos und Apps laden zum spannenden Zeitvertreib per Wischen und Klicken ein. Werden Kinder also künftig noch malen und basteln? Wir haben einen Kinderhort besucht und dort nach Antworten gesucht.

Tippen oder tupfen? Diese Frage ist für einen Hersteller von Kinderfarben genauso spannend wie für Eltern, Lehrer und Erzieher. Immerhin lassen sich über viele Programme und Apps auch kreative Ideen umsetzen. 
 

Wir haben uns mit dem Kinderhort Sattlertor in Forchheim zusammengeschlossen und gemeinsam mit Kindern begonnen, die digitale Welt zu erforschen. Und das ganz analog. Was heißt digital? Wo begegnet uns das Digitale im Alltag? Und braucht es zukünftig noch Farben und Pinsel zum Tupfen? „Ja, denn beim Malen kann ich auch mal an was anderes denken“ sagt eines der Ferienkinder und ist überzeugt, dass „Computer spielen zwar cool ist, aber ab und zu muss man auch mal basteln.“ 
 

Im Rahmen eines Farbentages, den die Kindertageseinrichtung mit KREUL bereits seit mehreren Jahren ausrichtet, ging es darum, mit Kindern die virtuelle Welt real zu erfahren und digitale Medien analog zu betrachten. Was durfte dabei nicht fehlen? Richtig, leuchtend nasse Farbe, die herrlich kleckst und tropft und mit dem Pinsel auf Kartons und Pappe aufgetragen wurde. 
 

Mit viel Eifer, Geduld und Faszination kreierten die Kinder ihre eigenen Laptops, Smartphones und Tablets und zeigten, wie selbstverständlich sie mit den Geräten vertraut sind. „Das ist der An-Knopf" erklärt eines der Kinder und bestätigt dann „da muss man nur kurz drücken. Wenn es wieder „aus“ gehen soll, drückt man dann etwas länger“. 
 

Die Knöpfe der „Geräte“ wurden in Pink, Gold oder Schwarz gemalt. Apps, Logos und Symbole erhielten ihren eigenen Look durch viel Glitzer und Neon. Hat etwas nicht sofort geklappt, wurde es übermalt – denn genau dafür sind die Kinderfarben gemacht: Um sich auszuprobieren, zu lernen, zu fühlen und zu entdecken. Mit allen Sinnen. Während des Bastelns diskutierten die Kids über alle einschlägigen Online-Plattformen, die jeder kannte und zuordnen konnte. Instagram ist für die Bilder, Amazon fürs Einkaufen und Youtube für coole Videos. 

Die Kinder setzten sich über das Malen, Zeichnen und Kleben ganz bewusst mit den Funktionalitäten der digitalen Tools auseinander. Genau das ist für Hortleiterin Uli Haas ganz wichtig: „Wenn wir unseren Farbentag mit KREUL planen, geht es uns nicht nur darum, die Produkte auszuprobieren. Wir überlegen gemeinsam, welche Themen für Kinder wichtig sind, welche Rolle Farben spielen und warum Malen eine so wichtige Beschäftigung im Alltag unserer Kinder ist. Das macht die Kooperation für beide Seiten wertvoll.“ 

Und so endete der Ferientag mit viel Stolz, einigen Erkenntnissen und der Gewissheit, dass es in Zukunft beides braucht: tippen und tupfen!